Hallo Illya,Illya F. hat geschrieben:Au fein, das du schon so weit bist. Freue mich schon darauf.
So wie ich das verstehe, könnten wir dann (wenn man das selbst hin bekommt) dann nachher auch selber Module entwickeln, richtig? Ich meine das so: Ich nehme mir eines deiner Module und nutze dann die schon vorhandene "Anschlüsse", aber wurschtel mir das "Innenleben" dann selbst zurecht.
Vielleicht kannst du ja später, so etwas wie 1-2 Basismodule basteln, die eventuell dann eben X Eingänge haben, welche per Kabel mit den anderen Modulen verbunden werden können, also ganz normal wie jetzt auch, zuzüglich X Modulationseingängen (falls das da anders läuft) und X Drehreglern. Da du da ja drinsteckst und ich eben nicht, kann ich nun nicht sagen wie sinnvoll das wäre, oder wie "einfach" du das uns nicht so versierten Nutzern machen kannst, aber vielleicht ist so etwas ja möglich. Leider kann ich mich damit momentan nicht auch noch beschäftigen, da ich wieder einmal mit CSound ein wenig herum wurschtel und ich mich da nicht auch noch mit Reaktor beschäftigen kann, beides zusammen ist mir einfach zu viel momentan.
Letztendlich wollte ich auch nur Bescheid sagen, dass ich natürlich hier mitlese. Wirklich Feedback kann ich dir ja leider nicht geben. Was ich aber oben erwähnte, also diese Art von Basismodul(en), halte ich für eine gute Idee, weil dann hätte man auch die Möglichkeit sich seine eigenen Module da mit "ins Rack zu basteln", also Granulardelay etc.
Vielleicht so eines wie hier. Da hätte man dann einfach einen Eingang und Stereo out. Man könnte ja dann auch alles herausnehmen was man dann nicht braucht, also löschen. Ob das sinnvoll ist musst du aber entscheiden. Ich bin kopfmäßig momentan ganz woanders und muss da erst einmal meinen Kram gebacken bekommen, da ich den für meine nächsten musikalischen Geschichten brauche.
genauso wie du es dir denkst, ist es gedacht, nur noch viel einfacher!

Ich plane es so:
- In der Veröffentlichung wird es von mir vorgefertigte Modularsynths geben. Diese kann jeder direkt benutzen.
- Wenn man damit ein wenig gespielt hat (für User wie dich wären das dann maximal 60 Minuten
), nimmt man eine einfache Anleitung (RTFM mit 20 Zeilen), wie man aus vorgefertigten Containern sich selbst ein eigenes Modularsystem zusammenstellen kann und baut alles Lego-mäßig zusammen. Diese Container können aus einer Bibliothek gewählt werden. Man muss nur die Container in ein leeres Rack einsetzen und mit zwei Kabeln verbinden: alles andere übernimmt das leere Rack, das natürlich keine leere Struktur hat, selbst. Man muss lediglich wählen, wie viele Racks man zusammenstellen möchte. Auch die Racks haben nur zwei Kabelverbindungen. Das kann jeder Reaktor-User, der es schafft, sich „mein erster Synth” aus der Reaktor-Anleitung zusammenzustellen. Ich würde sogar sagen, dass es noch einfacher ist. Um im Bild LEGO zu bleiben: ich nehme die Duplo-Steine mit acht Noppen und möchte eine Mauer bauen. Schwerer ist es nicht. Ein Doepfer-System zusammenzubauen, ist ungleich zeitaufwendiger und handwerklich schwieriger.
- Für erfahrene User gibt es dann eine Anleitung, wie man sich seine eigenen Container erstellt. Hier wird man leere Container verschiedener Größe wählen können. Auch sie haben eine vorbereitete Struktur.
Man braucht dazu nur auf drei enthaltene Makros zuzugreifen: Im Makro interface packt man in die Makros so viele Ins und Outs (die Buchsen) wie man möchte und ordnet sie wie normale Panelelemente auf dem Panel an. Diese Ein- und Ausgänge enthalten schon alle nötigen Informationen. Man muss sie nur im Panel verschieben und durch Zählen ihre relativen Koordinaten im Container bestimmen: also ich positioniere eine Buchse links unten im Panel des Containers und verschiebe sie im Editmodus mit Hilfe der Cursortasten an die richtige Position. Die dabei mitgezählten Tastendrücke sind dann die relativen Koordinaten, die man in das entsprechende Makro als Konstanten schreibt.
Das dritte Makro ist die eigentliche Applikation, die du dann selbst schreiben müsstest. Hier kannst du dich beliebig austoben. Alle Audio-Ein- und Ausgänge werden an send- oder receive-Module angeschlossen. Die Organisation der internen send-receive-Verbindungen geschieht bei Beachten einer minimalen Regel von alleine (keine Umnummerierungen, keine Namensgebungen - nichts). Hier wurde in R5.5. endlich einiges verbessert. Dies ist anscheinend auch noch niemandem aufgefallen. Das praktische an send-receive-Verbindungen ist, dass sie alle Signale akzeptieren (Event-, Audio, monophon, polyphon). Ein kleine einfache Regel ist dabei zu beachten und fertig ist deine eigene Containersammlung.
Bis es soweit ist, dauert es aber noch einige Monate (ich hoffe vor Jahresende).
Das Zusammenführen meiner Testaufbauten muss sehr sorgfältig geschehen. Es ist schon ein Unterschied, ob man einen Teilaspekt einzeln untersucht und optimiert, oder ob diese dann im Gesamtensemble miteinander kooperieren sollen. Ich bin froh, dass ich ein Arbeitsbuch (einigermaßen gewissenhaft) parallel dazu führe, da ich nicht am Stück arbeite, sondern meistens mit ein paar Tagen Unterbrechung.
Oft denke ich über den globalen Speicher nach, wie viele Informationen ich in welcher Reihenfolge ablegen möchte.
Dann muss man sich im Klaren sein (nur so mal zum Bestaunen), wie viele Information bei jedem Snapshot-Aufruf eigentlich von Reaktor verschickt werden. Allein für das Multidisplay werden über eine (!) Leitung gut 10000 Daten übermittelt: 1024 mögliche Modulationseingänge (das reicht wohl auch für größte Bildschirme und Modulare) mit den jeweiligen Informationen (id, obj, X1, Y1, X2, Y2, R, G, B, A). Und das ganze wird noch vervierfacht, da ja jedes Kabel aus vier Linien besteht.
Ich bin so froh, endlich alles über Eventbusse übertragen zu können.
Das neue „framework”, das man teilweise in prism finden kann (multiplexing und Iterationen) ist anspruchsvoll und bringt R5 auf eine viel höhere Stufe als man an der Nummerierung R5.5 ablesen kann. Ich denke, dass noch nicht viele erkannt haben, was da eigentlich in Prism passiert (auch ich verstehe konkret nur wenig). Die grundsätzlichen Strukturen des multiplexing sind aber schon sehr eindrucksvoll und sind in vielen Anwendungen einsetzbar. Prism nutzt von den Möglichkeiten nur wenig; das Wenige ist trotzdem aber auch schon sehr eindrucksvoll. Ich hoffe, dass Stephan Schmitt und Max Zagler darüber mal etwas schreiben werden. Allein bei einer ordentlichen Veröffentlichung mit Beispielen würde ich dann von einer Version R5.9 sprechen wollen.
So genug Vorausschau. Es ist noch viel zu tun. Die Verknüpfung meiner noch leeren Container mit dem Multidisplay dauert noch. Die genaue Abstimmung ist mühevoll und erfordert viel Konzentration. Manchmal muss ich nach stundenlangem Überlegen REAKTOR einfach beiseite legen, um nicht dauernd im Kreis zu denken. Auch hier ist die Detailarbeit das Schwierigste. Manche Fallstricke sind bei der Initialisierung zu beachten. Jedes Detail wirkt auf alle anderen Module, zum Beispiel eine harmlose Fragestellung: wie reagiert eigentlich ein Triggerbutton zusammen mit value-step Makros beim Ein- und Ausschalten oder beim Snapshotwechsel? Insbesondere wurde hierbei der globale Speicher unerwünscht überschrieben. Das hat mich einige Nerven gekostet. Der globale Reset muss wirklich sicher ablaufen, damit es später keine Überraschungen gibt. Manchmal hilft bei der Lösung auch einfach trial und error.
ciao herw